DAS-IST.WIEN: SPAZIERGÄNGE DURCH EINE FASZINIERENDE STADT
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5. Bezirk, Margareten, 4. Bezirk, Wieden

Auf der Wiedner Hauptstraße

„Schon die alten Römer….“ – erstaunlich wenige Geschichten in Wien beginnen mit diesem klassischen Satz.

Dabei ist Vindobona, so der lateinische Name, doch eine römische Gründung, ein Militärlager (in unmittelbarer Nähe von St. Stephan gelegen) mit einer kleinen Zivilstadt. Die Soldaten, die aus dem Süden hier her an die Donau-Grenze versetzt wurden, nahmen dabei den Weg, die auch der heutige Stadtspaziergang nimmt: die Wiedner Hauptstraße hinunter.


Das Umfeld römischer Provinzstädte war immer gleich: grade noch in Reichweite der Stadt entlang der Straßen Gräberfelder, dazwischen die Industriebetriebe, die man lieber nicht in der Nähe bewohnter Gebiete haben wollte, etwa Ziegeleien – wegen der Feuergefahr – oder Gerbereien – wegen des erbärmlichen Gestanks. Etwas näher an der Stadt dann die ersten kleinen Sakralbezirke, dazwischen Landgüter mit ihren Waren- und Fuhrbetrieben. Am Ende dann die Stadt selbst: eine feste Mauer, mächtige Tore, Tempel und Foren.

Und so wird sich auch mancher römische Legionär beim näher kommen dasselbe gedacht haben, wie der heutige Stadtwanderer „Nunja“ – „Na, geht doch“ – „Wow“.

Denn beginnt man den Weg die Wiedner Hauptstraße hinunter am Matzleinsdorfer Platz, ist der erste Eindruck zunächst einmal, dass der Boom, der Wien seit dem Fall des Eisernen Vorhangs an die Spitze der europäischen Metropolen getragen hat, an diesem Stadtteil spurlos vorübergegangen ist: die Häuser sind in schlechtem baulichem Zustand, und die meisten Geschäft stehen leer, ihre Fenster mit Gittern verschlossen oder vor Staub blind. Nur die vielen Baustellen und die Kräne verraten, dass sich dieses Bild langsam wandelt.

Aber tief im Unterbewusstsein dieser tristen Umgebung muss sich das Wissen um die alte Römerstraße eingegraben haben: in einem Friseursalon wird man von einer goldenen Venus in Empfang genommen. Und die „Nero Bau GmbH“, die hier ihren Wirtschaftshof hat, ist vielleicht der Nachfolgebetrieb einer römischen Ziegelei – zumindest kann man es sich bei diesem Namen vorstellen…

Und möglicherweise steht auch die Florianikirche in einer solchen Tradition: man kommt der Stadt näher, und vielleicht gab es hier einmal einen heiligen Hain oder eine prächtige Villa. Jedenfalls wird der Gesamteindruck der Straße auf Höhe der Zentagasse ein besserer.

Während mit seinem markanten Zwiebelturm von der gegenüberliegenden Straßenseite das Gebäude des Scala-Theaters herübergrüßt, überrascht die Kirche selbst sehr: von außen ist dieser 60er-Jahre-Schuhkarton zu Ehren Gottes eher ernüchternd. Innen erlebt der Besucher einen beeindruckenden Innenraum mit gewaltigen, rauschend farbigen Fenstern und hochexpressiven Reliefs an den Wänden. Baulich eine der unterschätztesten Kirchen Wiens.
Wer es traditioneller mag, wird nur wenige hundert Meter weiter fündig: mit dem jugendstiligen Florahof und der traditionell-barocken Piaristenkirche St. Thekla sieht Wien so aus, wie es „sich gehört“. Allein das moderne Gebäude der Sozialversicherung trübt den gemütlichen Eindruck, während der überdimensionierte Gustav Klimt, der samt Katze von einer der gegenüberliegenden Hauswände grüßt, einen eher willkommenen Farbtupfer hinzufügt.

In dieser Gegend liegt auch – wenige Schritte neben der Wiedner Hauptstraße in der Klagbaumgasse 4 im Gebäude des Bezirksmuseums – eines der vielen ungewöhnlichen Wiener Museen: das Rauchfangkehrer-Museum (https://www.rauchfangkehrermuseum.at/). Wenn es zufällig grade offen hat, ist es für alle, die die Welt Alt-Wiens erkunden wollen, einen Schritt hinein wert.

Zurück auf dem Hauptweg mag die Straße sich immer noch nicht entscheiden, ob sie nun großstädtischer Prachtbouleveard oder doch lieber biedermeierliche Vorstadtstraße sein will: Zinshäuser aus der Ringstraßenära (u.a. ein von jungen Otto Wagner erbautes Wohnhaus gegenüber der WKO) wechseln sich ab mit flachen Zeilen aus dem 18ten und frühen 19ten Jahrhundert, wie zum Beispiel dem Gebäude, indem heute die Freie Bühne Wien untergebracht ist. Und auch das seit 1880 bestehende Café Wortner mit seinem charmanten Engelsbrunnen atmet eher den Charme einer Vorstadtwirtschaft.

Die Entscheidung, Residenzstraße zu sein, fällt erst auf Höhe der – wiederum barocken – Paulanerkirche. Mit dem Rainerhof und dem Paulanerhof übernimmt ab hier das imperiale innerstädtische Wien endgültig die Regie.

Es wird auch Zeit: mit der Eulen-bewehrten Bibliothek der Technischen Universität (die beide gegenüberliegenden charmanten Häuser „Goldenes Lamm“ und „Zur roten Ente“ sind noch einmal ein charmanter Rückfall ins Biedermeier) hat man das großartige Ende der Straße erreicht: den Karlsplatz.

Derzeit lohnt sich dieser weltberühmte Platz gleich doppelt. Natürlich sind da seine architektonischen Juwelen: das Hauptgebäude der TU, die Karlskirche und der Otto-Wagner-Pavillion an seinem Ende.

Kurios, aber mit etwas Humor „weihnachtlich“ ist dabei das Raumbild, dass die Karlskirche derzeit im Inneren bietet: neben dem unsäglichen Besucheraufzug in die Kuppel, der die Raumwirkung nachhaltig zerstört, hängen zwei große, verspiegelte Ballons - eine Kunstinstallation von Tomas Saraceno - von der Decke, in denen sich, wie in riesigen Christbaumkugeln, der ganze Kirchenraum spiegelt.

Vor allem ist aber derzeit auf dem Platz vor der Kirche einer der schönsten, zumindest einer der hochwertigsten, Wiener Weihnachtsmärkte zu besuchen. Und von hier aus, mit einem heißen Punsch in der Hand und mit Blick zurück auf die Wiedner Hauptstraße, wünschen wir euch:
Einen wunderbaren dritten Advent!

(Stadtspaziergang 16.12.2018)

meine Tipps:
Mögt ihr es skurril? Im Scala-Theater ist das „Theater zum Fürchten“ zu Hause, derzeit im Programm „Grillparzer im Pornoladen“. Die Gesamtübersicht auf www.theaterzumfuerchten.at/TheaterScala

Mein persönlicher Tipp für die warme Jahreszeit: ein ausgiebiges Frühstück im Wirtsgarten des Café Wortner unter dem Engelsbrunnen. Ein Muss für alle, die in der Gegend unterwegs sind und die Wien von seiner authentischsten Seite erleben wollen.

Wer es zeitgemäß haben will: die stylische Silver Bar im Hotel „Das Triest“ ist derzeit eine der besten der Stadt. 
Copyright Text und Fotos: Hartmut Schulz, 2018-2021
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