DAS-IST.WIEN: SPAZIERGÄNGE DURCH EINE FASZINIERENDE STADT
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Auf den Spuren des Prinzen Eugen - Belvedere, Winterpalais, Grabkapelle

Für den heutigen Spaziergang sollte man eigentlich zu Pferd sein, immerhin geht es auf den Spuren des Prinzen Eugen (1663 - 1736) durch Wien. Große Strecken sind dabei freilich nicht zurückzulegen, Kondition erfordert der Weg dennoch, steht in seinem Zentrum doch einer der größten architektonischen und musealen Schätze der Stadt: das Belvedere.

Heute soll allerdings einmal der Versuch unternommen werden, die barocke Palastanlage in den Vordergrund zu rücken. Klimt, Schiele & Co. müssen leider – für dieses Mal – außen vor bleiben. Zu sehen gibt es auch so mehr als genug…
Bevor es losgeht, sollte man einen kurzen Blick auf die Biografie des Gastgebers, des edlen Ritters, des großen Feldherrn François-Eugène de Savoie-Carignan werfen. Sie erklärt, wie ein Heerführer es sich leisten konnte, in Wien eine Hofhaltung zu betreiben, die die des Kaisers übertraf.

Prinz Eugen war eine der schillerndsten Gestalten der österreichischen Geschichte. Obwohl er Franzose war. Allerdings auch nicht so wirklich, denn seine Familie, das Haus Savoyen, herrschte im italienischen Piemont. Selbst Prinz Eugen hatte Schwierigkeiten, sich in diesem Mischmasch aus Verwandtschaften wiederzufinden, er löste das Problem originell: seine Unterschrift „Eugenio von Savoy“ beinhaltete alle drei Muttersprachen.

Richtig zugehörig fühlte er sich wohl keinem dieser Länder, was einer der Gründe für sein eigenes Reich, das er sich mit dem Belvedere schuf, sein dürfte. Eigentlich war sein Plan gewesen, in französischen Dienst zu treten. Um am Hofe Ludwigs des XIV Karriere zu machen, fehlt es dem Prinzen aber an der passenden Statur. Wörtlich. Um beim Sonnenkönig in Gnade zu stehen, musste man selber vorzugsweise groß sein und repräsentativ auftreten. Prinz Eugen war klein, hässlich und vergleichsweise arm. Man schickte ihn fort.

So kam er an den Habsburger Hof Leopolds I. Zumindest schön sein musste man hier nicht, der Kaiser selbst trug einer der ausgeprägtesten Habsburger-Physiognomien in der langen Geschichte des Hauses. Und so erhielt der junge Franko-Italiener das gewünschte Offizierspatent. Ganz ernst nahm man ihn zunächst trotzdem nicht. In dieser Situation muss er beschlossen haben, es den mächtigen Herren einmal so richtig zu zeigen und reich und berühmt zu werden. Denn nichts anderes drückt das Belvedere, zum dem der Kaiser aus der Hofburg hinaufblicken musste, aus: Schaut her, ich habe es geschafft!

Prinz Eugen legte eine beispiellose militärische Karriere hin. Wie er vom kleinen Oberst zum Oberbefehlshaber in den Türkenkriegen wurde und Österreich dann die Vorherrschaft in Südeuropa sicherte, ist Legende. Verziehen hat ihm das Kaiserhaus seinen Erfolg nie, aber sie ließen den Nationalhelden gewähren. Aus dem Feldherren wurde einer der bedeutendstn Wiener Bauherren und ein Kunstsammler von einzigartigem Format.

Das Belvedere – vom „Stararchitekten“ Johann Lucas von Hildebrandt als Sommerresidenz für den Prinzen gebaut - legt Zeugnis davon ab, der ganze Komplex ist auch ohne die später darin gestapelte Kunst großartig.

Das ikonische Oberen Belvedere ist dabei ein reiner Repräsentativbau, ähnlich wie die Gloriette in Schönbrunn. Einen Nutzen hatte das Gebäude zu Eugens Zeit nicht, aber die über die Maßen prachtvolle Ausstattung zeigte mehr als deutlich, was der Eigentümer sich leisten konnte. Prunkstiege, Marmorsaal, Fresken überall und eine eigene Schlosskapelle, also alles, was zum gehobenen Standard barocker Lebensführung gehörte war (und ist in Teilen noch) vorhanden.

Etwas wohnlicher, aber ebenso verschwenderisch ausgestattet dann das Untere Belvedere. Auch hier finden sich Marmorsäle und –Galerien, Fresken an allen Wänden, edle Stoffe, Porzellan. In der Orangerie, dem ehemaligen beheizbaren Gartenhäusel der Prinzen, finden heute in aller Welt berühmte Sonderausstellungen statt, aktuell ist die große Schiele-Schau dort zu Gast.

Wer allerdings sehen wie, wie edel das Ambiente zu Prinz Eugens Zeiten war, sollte ein Gebäude weitergehen: im Prunkstall (in dem jetzt mittelalterliche Kunst ausgestellt ist) waren einst die Leibpferde des Savoyers untergebracht, inklusive allem, was der Besitzer seinen Lieblingen so bieten konnte: marmorne Futterkrippen, Pferdeskulpturen und Stuckdecke. Hier bin ich Pferd, hier darf ich‘s sein….

Um den Luxus zu ermessen, mit dem sich der einstmals ausgelachte kleine Soldat zum Ende seines Lebens hin umgab, muss man sich klar machen, dass das Belvedere nur der Sommerpalast, also das Gartenhäuschen des Prinzen war.

Sein Hauptwohnsitz ist zu Fuß (der Prinz wäre geritten) durch den herbstlichen Stadtpark relativ rasch zu erreichen: in der Himmelpfortgasse 8 befindet sich das sogenannte „Winterpalais“. Leider ist das imposante Gebäude mit seinen marmornen Stiegenhäusern und mehreren Prunkräumen nur selten für die Öffentlichkeit zugänglich, die Räumlichkeiten werden vom Finanzministerium genutzt.

Man kann also staunend, aber zügig an diesem Gebäude vorbeigehen, um die letzte Station dieser kleinen Prinz-Eugen-Tour zu erreichen: den Stephansdom.

Hier liegt der Feldherr in einer Kapelle, gleich links wenn man hineinkommt,bestattet. Man lässt ihn hier in Ruhe, der kleine Raum ist in der Regel nicht zu betreten. Aber man kann durch das Gitter auf die im Boden eingelassene Grabplatte schauen. In der Gruft darunter liegt der große Feldherr. Italiener von Abstammung, gebürtiger Pariser, jetzt in alle Ewigkeit ein Wiener.

(Stadtspaziergang 09.11.2018)


Mein Tipp:
So offensichtlich, dass man es kaum erwähnen mag: Museen und Park des Belvedere sind ein Muss für jeden Wiener und Wien Besucher. Infos unter https://www.belvedere.at. Einen Tipp gibt’s aber tatsächlich: wer öfter herkommen mag ist mit einem Jahresticket für alle Museen des Belvedere um 39,- Euro gut beraten.

Copyright Text und Fotos: Hartmut Schulz, 2018-2021
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