DAS-IST.WIEN: SPAZIERGÄNGE DURCH EINE FASZINIERENDE STADT
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3. Bezirk, Landstraße

Maria-Drei-Kirchen

Maria-Drei-Kirchen: Ein Grätzl, eine Gemeinde mit diesem Namen wird man in Wien vergeblich suchen. Es handelt sich vielmehr um eine Pfarre, die einen Großteil des südlichen Abschnitts des Bezirks Landstraße umfasst, nebst – man ahnt es – drei Marienkirchen. Mitten hindurch schlägt die brachiale Verkehrsführung des Landstraßer Gürtels eine tiefe Schneise ins Stadtbild, über einige Strecke ist man als Fußgänger deutlich merkbar in der Raumplanung nicht vorgesehen, aber der Spaziergang lohnt dennoch, bietet das Gebiet doch mehr und Interessanteres als nur Wiens größtes und architektonisch indiskutabelstes Möbelhaus.

Wobei, man kann kaum behaupten, dass die erste Sehenswürdigkeit bescheidener daherkommt, wenn auch bauhistorisch bedeutungsvoller: das Arsenal.

Dass dieses riesige Gelände in der Mitte des 19ten Jahrhunderts im Stil des „Romantischen Historismus“ gebaut wurde, kann man nur mit einer gewissen Ironie zur Kenntnis nehmen, wurde diese backsteinig und ritterburgig daherkommende Kaserne doch aus durch und durch unromantischen Gründen errichtet: Die hier stationierten Truppen waren keineswegs dazu gedacht, Stadt und Staat vor feindlichen Angriffen zu schützen. Vielmehr gehörte das Arsenal neben der Roßauer Kaserne und der – inzwischen verschwundenen – Kaiser-Franz-Joseph-Kaserne zu einer Würgschnur von „Defensivkasernen“ rund um die Innere Stadt, die in Nachfolge der Revolution von 1848 geschaffen worden waren, um die Wiener Bevölkerung niederzukartätschen, sollte diese noch einmal auf die Idee kommen, das Haus Habsburg nicht für ihren gottgewollten Souverän zu halten.

Alte Fotografien, die das Areal noch zur Zeit seiner Nutzung zeigen, legen den Schluss nahe, dass es eine schaurige, düstere Anlage war. Hinter dem Kommandanturgebäude, das den Eingang zur Ghegastraße hin bildet und dem dahinterliegenden Heeresgeschichtlichen Museum standen dort, wo heute hohe Bäume versuchen, den 1978 errichteten Richtfunkturm zu kaschieren, Reihen von Werkstätten, Lagergebäuden und Exerzierhöfen.

Der Zweite Weltkrieg hat hier gründlich aufgeräumt, inzwischen sind nurmehr die das Arsenal nach außen abschottenden Bauten vorhanden, der Innenbereich ist entweder begrünt oder wird anderweitig genutzt. Mit ihrer Gradlinigkeit und ihrer Lust an der monotonen Wiederholung immer gleicher architektonischer Elemente sind diese Militärbauten das wohl Preußischste, das in Osterreich je gebaut wurde. Vom nostalgischen Charme, den der Komplex heute zweifellos besitzt, lasse man sich nicht täuschen: Ein Blick ins Innere der Gebäude, in die ewig langen Gänge, unbequemen Durchschlupfe und finsteren Keller, legt bis heute Zeugnis ab vom harten Alltag in der k.k. Armee.

Auch die zugehörige Kirche fügt sich in Ihrer Strenge nahtlos ins Gesamtbild ein. Heute liegt „Maria vom Siege“ (ja, genau so wie die Kirche im 15. Bezirk) als architektonisches Kleinod zwischen einfallslosen, aber freundlich hellen Wohnbauten. Diese Umzingelung entspricht den originalen Gegebenheiten, nur seinerzeit mit den typisch hohen und finsteren Backsteinbauten des alten Arsenals. Der Patroziniums-Trägerin scheint die säbelrasselnde Namensgebung nicht sehr sympathisch gewesen zu sein. Die Anzahl der unter ihrem erzwungenen Segen errungenen monarchistischen „Siege“ ist jedenfalls überschaubar.

Sympathischer wird ihr wohl die zweite Marienkirche dieses Stadtspaziergangs sein, die Pfarrkirche Maria Geburt, in Wien besser bekannt als „Waisenhauskirche“. Sie vom Arsenal aus zu erreichen setzt einen dem militärischen Ambiente durchaus angemessenen Pioniergeist voraus: Quer durch ein Gewerbegebiet, dessen baulich ansehnlichstes Gebäude das Fernheizwerk ist, dann über die Baustellen eines sicher zukunftsweisenden, gegenwärtig aber nicht klar erkennbaren Neubaugeländes, und irgendwie durch das Wege- und Ampelgewirr von Landstraßer Gürtel und Landstraßer Hauptstraße, erreicht man die barocke Kirche kurz hinter der Kreuzung auf dem Rennweg.

Ihre Fassade überragt das – namensgebende – ehemalige Waisenhaus. Die Ausstattung ist hell und freundlich, bedeutend ist der Bau vor allem aber musikgeschichtlich, erklang zur Eröffnung im Jahr 1768 hier doch die „Missa Solemnis in c Minor“, die Waisenhausmesse des 12jährigen (!) W.A. Mozart.

Vom Rennweg aus wirkt der Gebäudekomplex, der bereits 1785 in eine Kaserne umgewandelt wurde, eger abweisend. Wie großzügig das Gelände angelegt ist, offenbart sich hingegen von der Rückseite, die man von der Landstraßer Hauptstraße aus zwischen den Häusern hindurch erreicht. Bedeutendster Bau des Komplexes ist die ehemalige Reithalle, um 1854 von Sicardsburg und van der Nüll, der Architekten der Staatsoper, erbaut.

Das hinter der Straße liegende Wohngebiet ist Wien at its best: Eine attraktive Wohnbebauung, liebevolle Details, wie die Märchenreliefs an der Volksschule Petrusgasse, fantasievolle Kinderspielplätze. All das überragt vom Turm der Herz-Jesu-Kirche. Zwar keine Marienkirche, aber eine der Pfarre zugeordnete Filialkirche im Komplex des gleichnamigen Krankenhauses, ist der Bau vom Beginn des 20ten Jahrhunderts mit seiner bunten Innenausstattung zumindest einen kurzen Besuch wert.

Von hier geht es durch die Gassen des Bezirks zurück auf den Rennweg. Im Neubaugebiet der Aspanggründe begegnet man noch einmal einem dunklen Kapitel der Wiener Geschichte: Bis 1977 stand hier der Aspangbahnhof, vom dem aus in der Zeit des Nationalsozialismus die Deportationszüge in die Konzentrationslager von Theresienstadt und Auschwitz abfuhren. Ein Mahnmal versucht, die Erinnerung daran im Stadtbild wachzuhalten.

Die letzte der drei Marienkirchen erreicht man hinter dem Rennweg am südlichen Ende des Botanischen Gartens im Fasanviertel. Neben der Botschaft der Niederlande liegt die Muttergotteskirche inmitten des Klosters der Kongregation der Töchter der göttlichen Liebe, des Mutterhauses dieser Ordensgemeinschaft. Ein kurzer Blick hinein, soweit möglich, erklärt, warum dieser Ziegelbau von 1891 eher selten in Stadtführern erwähnt wird…

Aber vielleicht ist es ohnehin schöner, nach den ganzen Militärbauten, Verkehrsadern und Wohnstraßen diesen Stadtspaziergang in Gottes freier Natur zu enden, wenn auch in einem fest ummauerten Teil davon. Auf der Rückseite der Muttergotteskirche und vis-a-vis dem Ausgangspunkt Arsenal liegt der Alpengarten des Belvedere. Hier kann man, umgeben von der Pflanzenwelt der Berge, wunderbar das Gesehene Revue-passieren und die Seele baumeln lassen.

(Stadtspaziergang 22.03.2021)

 meine Tipps:
- Beginnen wir mit dem Schluss. Der Alpengarten ist von Mitte März bis Ende August eines jeden Jahres geöffnet. Eintritt 4 EUR. Informationen unter www.bundesgaerten.at/belvederegarten/alpengarten.html

- Wer sich vom heimischen Sofa aus einen Eindruck vom Genie des 12jährigen Wunderkinds Wolfgang Amadeus Mozart machen will, wird unter „Waisenhausmesse“ auf YouTube fündig. Eine besonders Wien-nahe Fassung bietet der kurze Ausschnitt der Hofburgkapelle unter https://www.youtube.com/watch?v=QaJFSyhQwqU
Copyright Text und Fotos: Hartmut Schulz, 2018-2021
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