DAS-IST.WIEN: SPAZIERGÄNGE DURCH EINE FASZINIERENDE STADT
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21. Bezirk, Floridsdorf

Auf dem Beethovenweg durch Jedlesee

Geht man durch das heutige Jedlesee, vermag man sich kaum vorzustellen, dass dieser Ort Inspiration und Ausgangspunkt für einige der bedeutendsten Werke der klassischen Musik war. Und doch war es so: wo heute die typische Stadtrandbebauung Wiens zu finden ist, floss vor 200 Jahren Wasser durch dutzende kleine Verzweigungen der Donau, und dazwischen waren Wiesen, Weiden und ausgedehnte Auenwälder. Ein wildes Paradies vor den Toren Wiens also, das Ludwig van Beethoven zu vielen seiner Werke, vor allem aber zu den Naturschilderungen der der 6. Symphonie, der ‚Pastorale‘, inspirierte.

Der grantige Komponist fand hier in Jedlesee als Gast auf dem Landgut der befreundeten Gräfin Erdödy ideale Arbeitsbedingungen: Ruhe vor dem Trubel der Stadt, eine Rückzugsmöglichkeit, wenn er schreiben wollte und hin und wieder abendliche Gesellschaften, die ihm halfen, seine Einsamkeit zu überwinden.

Beethovens Vorliebe für diese Gegend war Grund genug, einen nach ihm benannten Wanderweg anzulegen, dem dieser Spaziergang im Detail folgt. Der Komponist begegnet einem dabei zwar nur ein einziges Mal, aber als Erkundungstour durch den Ort ist der ‚Beethovenweg‘ optimal. Informationen und eine kleine Wanderkarte sind im Netz zu finden unter www.beethovenweg.at.

Die Wanderung beginnt am Bezirksmuseum Floridsdorf, einem Gebäude aus der Zeit um 1900, direkt an der auch heute noch viel befahrenen Prager Straße. Hier führt der Weg aus Wien nach Prag über Brünn – eine der bedeutendsten Verkehrsachsen Wiens in alter wie in neuer Zeit. Entsprechend wenig attraktiv ist die Gegend, und auch wenn das Restaurant neben dem Museum ‚Zauberhafte Schmankerl‘ verspricht, hat der Eigentümer doch gute Gründe, den Ausblick aus dem Wirtsraum durch das verwendete Milchglas zu verhindern.

Auch die umgebenden Straßen sind grau in grau – was aber die Bewohner nicht daran hindert, es sich hinter dem abblätternden Putz gemütlich zu machen: dekorierte Fenster und üppig bepflanzte Balkons kämpfen erfolgreich gegen die Tristesse der Mietskasernen an. Und an etlichen Stellen entstehen derzeit Neubauten. Jedlesee hat eine Zukunft.

Auf die größte ‚Wohnmaschine‘ dieses Stadtteils trifft man gleich hinter der katholischen Kirche Gartenstadt mit ihrem ikonischen spitzen Kirchturm: von hier erstreckt sich über etliche Straßenzüge der Karl-Seitz-Hof.

Charakteristischstes Merkmal dieses zwischen 1926 und 1931 errichteten Quartiers mit 1.200 Wohnungen ist die halbrunde Front zur Jedleseerstraße, die, mit kantigen Seitentürmen rechts und links, ein wenig an eine proletarische Version der Hofburg erinnert.

Leider sind die Geschäfte rings um diesen imposanten Bau noch nicht auf Augenhöhe mit der Architektur: Leerstände, Wirtschaften und Kleingewerbe wechseln einander ab, und man kann verstehen, warum der „Rauchladen“ mit seiner grünen Schaufenster-Bepflanzung hier eine gewisse Berechtigung hat. Aber, wie gesagt, warten wir noch ein paar Jahre. Denn auch hier wird allenthalben gebaut und renoviert.

Hinter dem Karl-Seitz-Hof geht der Weg weiter in Richtung des eigentlichen historischen Ortskerns, auch wenn von altem Baubestand nurmehr wenig übrig ist. Wichtigste Ausnahme: das Erdödy-Schlösschen, 1809 von der Gräfin erworben und heute Beethoven-Gedenkstätte.

Eingeklemmt zwischen neueren Gebäuden, ist vom Charm eines Landsitzes vor den Toren Wiens wenig übrig, dennoch fällt das Gebäude auf: gelb und mit jeweils einer Gedenkplakette für den Komponisten und die Gräfin versehen, leuchtet es aus dem Grau der Umgebung heraus. Aber nicht nur „Beethoven was here“, eine kleine Plakette zu Füßen einer Statue des Heiligen Florian erinnert daran, dass auch die damals noch wilde Donau hier gelegentlich nach dem Rechten schaute…

Das eigentliche architektonische Highlight Jedlesees erwartet den Spaziergänger aber um die nächste Ecke: die Pfarrkirche Maria Loretto und das gegenüberliegende Maria-Theresien-Schlössl. Eigentlich ist es gar kein Schloss, sondern nur das Vorgebäude eines herrschaftlichen Hauses, das dem Freiherr Anton von Störck, dem Leibarzt von Maria Theresia, gehörte. Aber immerhin: grade restauriert ist das Gebäude, in dem jetzt die Pfarrverwaltung untergebracht ist, ein attraktives kleines bauliches Juwel.

Quer über die gegenüberliegende Lorettowiese mit ihren Sport- und Freizeitangeboten findet sich dann tatsächlich noch ein Stück „echte Landschaft“, wie sie Beethoven so geschätzt hat: gegen die Donau hin erstreckt sich ein großes Stück alter Auenwald. Historisch auch dieses Gelände: 1809 hatten die Franzosen hier, gegenüber dem besetzten Nussdorf, schon einen Brückenkopf angelegt, um überzusetzen. Dem österreichische Generalmajors Johann Freiherr von O’Brien gelang es, weiteres Vordringen zu verhindern, Napoleons Truppen mussten nach Süden ausweichen und wurden bei Aspern geschlagen.

An diese bewegte Geschichte erinnert das romantisch zwischen alten Bäumen gelegene O’Brien-Denkmal. Hinter ihm geht es nur noch einige hundert Meter weiter, und man hat an der Jedleseer Brücke die Donau erreicht.

Und während man links in der Ferne die einzelnen Hochhäuser Floridsdorfs sieht, ist der Blick zu anderen Seite Romantik pur. Über die rot leuchtende Brücke geht der Blick hinüber zum Kahlenberg und zum Leopoldsberg. Beethoven und seine Pastorale lassen grüßen.

(Stadtspaziergang 02.11.2018)

Meine Tipps:
Das Bezirksmuseum Floridsdorf bietet ein hörenswertes Musikprogramm it einem Schwerpunkt auf den verschiedenen Musikrichtungen, die Wien geprägt haben, von Klassik über Jüdisches bis zum Schrammeln (www.bezirksmuseum.at/de/bezirksmuseum_21/veranstaltungen)

Wer dem Bezug zwischen Beethoven und Jedlesee nachspüren will: zu Hause gemütlich zurücksetzen, ein gutes Glas Wein in die Hand nehmen und die 6. Symphonie ‚Patorale‘ und die der Gräfin Erdödy gewidmete Cellosonate op. 102 Nr.1 anhören. Und dann im Auenwald spazieren gehen…

Copyright Text und Fotos: Hartmut Schulz, 2018-2021
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