DAS-IST.WIEN: SPAZIERGÄNGE DURCH EINE FASZINIERENDE STADT
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19. Bezirk, Döbling

Zwischen Prickelwasser und Mottenpulver

So ungefähr muss sich Ali Baba fühlen, wenn sich auf sein „Sesam, öffne dich“ hin die Schatzhöhle vor ihm auftut: der Anblick der weitläufigen Gewölbe in den Schlumberger Kellerwelten, direkt an der Heiligenstädter Straße unweit der U-Bahn Station Spittelau gelegen, ist einfach wunderbar. Grün-goldene Flaschen soweit das Augen reicht, dunkle Gänge und geheimnisvolle Treppen, die zu immer neuen Sälen, prall gefüllt mit weiteren Schätzen, führen.

Hier inszeniert sich Österreichs führende Schaumweinmarke – und man muss sagen: sie inszeniert sich gekonnt.

Entweder kundig geführt oder mit einem ausführlichen Audioguide ausgestattet, lassen sich weite Teile der insgesamt 2,5 Kilometer langen in den Berg gehauenen Kellerei besichtigen, in der der Schlumberger – bzw., auch das lernt man auf dem Weg, seine diversen Varianten - zum edlen Prickelwasser heranreift. „Champagner“ darf er sich zwar nicht nennen, die Herstellungsart, die „Méthode traditionnelle“, ist aber die gleiche.

Warum das alles so ist, wie die Produktion abläuft, aber auch Wissenswertes zur Firmengeschichte und zum Kellersystem selber, erfährt man bei einem Besuch. Und wem dann noch die letzte Überzeugung fehlt, bei einem ganz besonderen Stück Wiener Kulturgeschichte zu Gast zu sein, den überzeugt ganz sicher das Glas mit dem prickelnden Stimmungsmacher am Ende der Tour.

Derart beschwingt geht es direkt links neben den Schlumberger-Produktionsgebäuden die Radelmayergasse hinauf auf die Döblinger Hauptstraße und damit direkt hinein in das Herz Oberdöblings.

„Hinauf“ ist übrigens wörtlich zu nehmen, zwischen Donaukanal und Ortskern liegen durchaus einige Höhenmeter. Es ist eben altes Winzerland hier – und selbst das längst urbanisierte Grätzel lässt diese Tradition noch deutlich erkennen. Zum einen finden sich inmitten der städtischen Bebauung immer noch etliche Kellereien, zum anderen gibt es eine große Anzahl Weinlokale und Restaurants, für jeden Geldbeutel ist etwas dabei.

Überhaupt macht die Döblinger Hauptstraße in diesem Abschnitt einen genussfreudigen Eindruck: steht man grade nicht vor einem Speiselokal, so zumindest vor einem Café, und dazwischen liegen Läden mit durchaus gehobenem Angebot: Juweliere und Boutiquen, Blumengeschäfte und Buchläden. Auch wenn die Straße gar nicht so prächtig wirkt – hier lässt es sich gut leben.

Kein Wunder also, dass es den „Jubilar 2020“, Herrn Ludwig van Beethoven, zugereist aus dem fernen Bonn, 1803 hierher zog, um seine Dritte Sinfonie Es-Dur op. 55, die „Eroica“, zu Ende zu schreiben. Das „Eroicahaus“ in der Döblinger Hauptstraße 92 erinnert daran.

Oder eigentlich nicht: inzwischen ist klar, dass Beethoven seinen Publikumserfolg gar nicht hier, sondern in der nahe gelegenen Hofzeile 15 schrieb. Dass die im Haus untergebrachte Dependance des Wien Museums dauerhaft geschlossen ist, geschieht dem hochstaplerischen Gemäuer also grade recht…

Wesentlich weniger verständlich ist der heruntergekommene Eindruck, den die kleine Kirche vis a vis auf dem Gelände der Ordenschule Maria Regina macht: Außenanlage und das Gebäude selber haben deutlich schon glücklichere Zeiten gesehen.

Besser in Schuss, beziehungsweise derzeit in Auferstehung begriffen, ist die nur ein paar Schritte die Döblinger Hauptstraße hinauf gelegene Villa Wertheimstein, ein klassizistisches Landhaus, in dem heute das Bezirksmuseum Döbling untergebracht ist.

Obwohl bereits an der Grenze Oberdöblings angelangt, machte mich ein exotischer Eintrag im Stadtplan neugierig: „Setagaya Park“. Der fernöstliche Name enttäuscht nicht – es handelt sich tatsächlich um einen kleinen Japanischen Garten – des Ziel indes schon: der Park ist in den Wintermonaten geschlossen, worauf weder die Eingangstafel, noch die Internetsuche hinweist. Ob die Anlage im Sommer einen Spaziergang wert ist – wer weiß.

Vorbei an der pompösen Villa Hohe Warte, einem ehemaligen k.k. Kinderheim, in dem zurzeit die Volksrepublik China ihre UNO-Botschaft einrichtet, geht der Weg also zurück nach Oberdöbling und in die Nußwaldgasse. Diese Straße verläuft parallel dem ehemaligen Wasserlauf des Krottenbachs. Der Fluss wurde, wie die meisten seiner Leidensgenossen inzwischen in den Untergrund verbannt, aber die tiefe Einkerbung seines ehemaligen Verlaufs prägt das Stadtbild, insbesondere entlang dieser Straße.

Das lässt sich zum Beispiel im Garten der Zacherlfabik beobachten, der vom Straßenniveau bis tief auf den ehemaligen Grund des Krottenbachs hinunterführt. Dabei lässt sich dieses kurioses Gebäude, in dem heute Künstlerateliers untergebracht sind, ausgiebig von allen Seiten bestaunen: in dem orientalisierenden Bauwerk wurde im 19ten und zu Beginn des 20ten Jahrhunderts das Mottenpulver „Zacherl's Insecten tödtende Tinktur“ hergestellt. Da die originale Rezeptur auf Tiflis stammt und man enge Geschäftsverbindungen nach Konstantinopel hatte, schien dem Bauherrn eine Hommage an die Islamische Architektur angebracht.

Eindeutig wieder wienerisch ist hingegen die hoch über dem jenseitigen Ufer des verschwundenen Flusses aufragende Döblinger Pfarrkirche St. Paul. Sie ist eine jener typischen barocken Kirchen, wie sie im Weichbild der Stadt nach den Türkenbelagerungen überall entstanden: gelb von außen, mit kupfer-grüner Turmhaube, mit glänzenden Kronleuchtern und üppig-bewegtem Altargemälde im Inneren. „Nothing much to write home about“ vielleicht, aber eben Wiener Heimatgefühl.

Von ihr führt der Weg zum Ausgangspunkt über die zweite große Verkehrschlagader des Grätzels, die Billrothstraße. Sehenswürdigkeiten im klassischen Sinne hat sie nicht zu bieten, aber bei genauerem Hinsehen ist die Straße selbst ein kleiner Star: die Häuser, die sich an ihr aneinanderreihen bilden einen Querschnitt durch die Wiener Baugeschichte, vom biedermeierlichen Hofhaus über klassizistische Stadtvillen bis hin zum modernen Gemeindebau. Es lohnt sich – wie so oft in Wien – auch hier, die Augen offen und die Seele neugierig zu halten.

Eines der Gebäude, auf das man in der Billrothstraße trifft, bevor es die Hardtgasse wieder hinuntergeht zur U-Bahn an der Spittelau, erinnert denn auch noch einmal an den Weinort Döbling: hier liegen die Gebäude der Sektkellerei Kattus, ebenfalls eine Wiener Traditionsmarke.

(Stadtspaziergang 14.02.2020)

Meine Tipps:
Eine Besichtigung der Schlumberger Kellerwelten ist obligatorisch. Zum einen ist die Anlage beeindruckend, zum anderen erfährt man viel über Herstellungsmethoden des Getränks und über die Geschichte dieses Traditionsunternehmens. Öffnungszeiten und Infos unter https://www.schlumberger.at/de/kellerwelten

Vermutlich ist der Setagaya Park einen Besuch im Frühjahr und Sommer wert. Die korrekten Öffnungszeiten sind jedenfalls zu finden im Internetauftritt der Stadt Wien unter https://www.wien.gv.at/umwe…/parks/anlagen/setagayapark.html

Copyright Text und Fotos: Hartmut Schulz, 2018-2021
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