DAS-IST.WIEN: SPAZIERGÄNGE DURCH EINE FASZINIERENDE STADT
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17. Bezirk, Hernals

Winter im Schwarzenbergpark

Schnee ist zu Beginn des neuen Jahres ein rares Gut in Wien, man muss derzeit schon bis in die Hänge am Rande der Stadt hinausfahren, um einen wirklichen Wintertag erleben zu können.

Eines der beliebtesten Ausflugsziele dafür ist der Schwarzenbergpark im Nordwesten von Hernals. Rund 80 Hektar misst das Areal mit Wald, einzelnen Baumgruppen, etlichen Teichen und herrlichen Rodelwiesen, die derzeit von ganzen Familien - vornehmlich mit kleinen Kindern - begeistert genutzt werden.

Zu erreichen ist der Park recht einfach: von der Endhaltestelle der Straßenbahn 43 in Neuwaldegg geht es, vorbei am ehemaligen Schloss, den Hang hinauf, und schon steht man auf der Schwarzenbergallee, die das Gelände in ganzer Länge erschließt. Leider ist es so gut wie unmöglich, einen Blick auf das Schloss zu erhaschen, die derzeitigen Besitzer haben das Grundstück rund um den Barockbau Fischer von Erlachs mit blickdichtem Tuch, hohen Zäunen und Videoüberwachung gut gegen allzu aufdringliche Neugier gesichert.

Dem ehemaligen Besitzer des Schlosses und Gründer des herrlichen – Gott sei Dank seit 1956 öffentlichen – Parks wäre solche Verschlossenheit vermutlich fremd gewesen.

Feldmarschall Franz Moriz Graf Lacy hatte das Schloss Neuwaldegg 1765 gekauft, angeregt durch die "gute Luft dieses Gebietes, was für meine Gesundheit von Vorteil ist, und die Lieblichkeiten des Landlebens, die ich manchmal für meine Erholung brauche . . ."

Der erfolgreiche Militär, der sowohl unter Maria Theresia als auch unter Josef II hohe Posten bekleidete, nutzte seinen Waldegger Besitz vor allem, um glänzende Feste und Jagden zu veranstalten. Neuerungen gegenüber offen, ließ er deshalb zwischen 1766 und 1796 den ersten englischen Landschaftspark Österreichs mit Tempeln, Statuen, chinesischen Brücken, einem Holländerdörfl und Teichen anlegen. Hier verlustierte sich der umliegende Adel sowie das kaiserliche Haus, dessen Mitglieder belegter maßen öfter einmal zu Gast waren.

Unter den Gästen war auch häufig die junge Maria Theresia, die Obelisken gleich zu Beginn der Allee erinnern an sie. Angeblich ließ sie zwischen den beiden Gebilden eine Schaukel aufhängen, die deutlich erkennbaren Einschnitte an den oberen Enden der Obelisken sollen der Beweis hierfür sein. Ob es stimmt oder nicht: die Anlage wird bis heute als „Maria-Theresien-Schaukel“ bezeichnet.

Noch ein anderer „Promi“ hat sich hier verewigt: auf einer der Kartuschen prangt die gravierte Inschrift „Kyselak“.

Josef Kyselak war gewissermaßen Wiens erster Graffiti-Maler. Im 19ten Jahrhundert unternahm er lange Wanderungen im Wienerwald und hinterließ an besonders herausragenden Stellen mit schwarzer Ölfarbe seinen Namenszug. Ob er tatsächlich auch hier war und die Maria-Theresien-Schaukel markiert hat, oder ob der Namenszug lediglich eine moderne Fälschung ist, ist allerdings nicht klar.

Vorbei an Gott Mars, der sich auf seinem Steinsockel inzwischen zur Ruhe gesetzt hat, quert die Schwarzenbergallee die in den 1930ern angelegte Neuwaldegger Straße. Hinter der Unterführung liegt der größte Teil des Parkgeländes, aus dem allerdings die meisten gräflichen Bauten inzwischen verschwunden sind. Lediglich das Hameau, das einzig übriggebliebene Gebäude des Holländerdörfls, sowie eine Handvoll Statuen erinnern an die feudale Nutzung. Aber immerhin kann man noch erkennen, wie der Englische Garten gedacht war: einzelne Baumgruppen setzen Akzente, und Geländemarken wie der vom Eckbach gespeiste Paraplui Teich (so benannt, weil er ehemals teilweise von einem Regendach überspannt war) laden zum Innehalten ein.

Darüber hinaus hat sich im Schwarzenbergpark allerdings der Wald breitgemacht und weite Teile der Anlage in einen typischen Teil des Wienerwald verwandelt, mit dichtem Baumbestand, kleinen Rinnsalen und Teichen. Hier tritt die Natur den Beweis an, dass sie es gestalterisch mit jedem Landschaftsarchitekten aufnehmen kann.

Und mitten in diesem Waldgebiet, seitab der Allee auf einem kleinen Hügel in der Nähe der Höhenstraße, endet auch die Geschichte des Grafen Lacy: in einer kleinen Kapelle, gestaltet wie ein antiker Tempe,l liegt er begraben.

Er war kinderlos geblieben, Schloss und Gelände erbten nun die verwandten Schwarzenbergs – womit auch zum guten Ende noch die heutige Namensgebung erklärt wäre.

(Stadtspaziergang 12.01.2019)

Mein Tipps:
Die Manameierei (www.manameierei.com) am Rande des Parks erinnert mit etlichen Gerichten der Speisekarte sehr originell an die Geschichte, etwa mit „Morgentau am Hameau“ oder „Graf Lacy im Morgenland“

Durch den Park zum Hameau führt der Stadtwanderweg 3. Besonders in der warmen Jahreszeit eine ideale Möglichkeit, den Wienerwald zu erleben. Routenbeschreibung hier: www.wien.gv.at/umwelt/wald/freizeit/wandern/wege/wanderweg3.html


Copyright Text und Fotos: Hartmut Schulz, 2018-2021
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