DAS-IST.WIEN: SPAZIERGÄNGE DURCH EINE FASZINIERENDE STADT
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14. Bezirk, Penzing, 16. Bezirk, Ottakring, 17. Bezirk, Hernals

Den Berg, den es nicht gibt

Die goldenen Herbsttage laden noch einmal zu ausgedehnten Spaziergängen durch die Weinberge und die Wälder an der Peripherie Wiens ein. Ausgangspunkt dieses Mal ist ein kleiner Platz in Dornbach, der schon durch seinen Namen zum Wein, zum Heurigen und damit in die Jahreszeit passt: der Schrammelplatz.

Dieser Platz – tatsächlich nach dem Schrammelquartett, also den Gründern dieser bis heute populären Musikform benannt – liegt noch mitten im städtischen Gebiet, aber schon einige Straßen und Steige geht es hinaus in die Hügel mit ihren Rebstöcken und Buschenschanken.

Dass hier bis in die jüngste Zeit nicht die reichste Gegend in der Umgebung Wiens war, sieht man den wenigen alten Häusern, die hier noch stehen, an. Viele sind in schlechtem Zustand, etliche liegen in Ruinen und scheinen auf – zumindest finanziell – bessere Zeiten zu warten.

Diese scheinen inzwischen gekommen zu sein: erkennbar frisst sich das Geld in diese Idylle: alte Gebäude werden abgerissen, und überall stehen Bauzäune. Selbst an einem Samstag liegt der Lärm von Baumaschinen und Lastwagenverkehr über den engen Straßen, und als Wanderer muss man aufpassen, nicht von einer dicken Limousine oder einem überdimensionierten SUV überfahren zu werden.

Leider zeigen die Neubauten auch, dass viel Geld nicht immer mit gutem Geschmack einhergeht: unter den Neubauten dominieren die gesichtslosen viereckigen Blöcke, die derzeit von Baufirmen und Architekten als letzter Schrei für innenstadtmüde Hippster vermarktet werden und Einzelhäuser im sgn. „Landhaus-Stil“. Wo auch immer solche Landhäuser ihre eigentliche Heimat haben, hier wirken sie fehl am Platze.

Um so schöner, dass das ein oder andere alte Haus erstklassig renoviert und zum Luxusdomizil mit Talblick ausgebaut, denn doch überlebt hat.

Froh darüber wäre vermutlich auch der große Architekt und Stadtplaner Adolf Loos, dessen Gebäude in der zwischen 1920 und 1922 von ihm entworfenen „Mustersiedlung Heuberg“ inzwischen wieder gepflegt werden. Diese Anlage zwischen Schrammelgasse und Trenckwaldgasse war eines der typischen und sozial prägenden Projekte des Roten Wien, es ging darum, gut gestalteten Wohnraum für Obdachlose und Arbeiter aus den ärmsten Teilen der Bevölkerung zu schaffen. Leider sind nur wenige der Loosschen Gebäude erhalten (Röntgengasse Ecke Plachygasse), einige andere werden aber derzeit wiederhergestellt.

Heute ist allein die Wohnlage auf den Hügeln Grund für Luxusvillen, zu Loos Zeiten brachte man hier die Leute „am Rande der Gesellschaft“ unter. Wer etwas auf sich hielt, wohnte stadtnah – und was das reiche Bürgertum sich damals leisten konnte, davon bekommt man einen Eindruck, wenn man den Wegen ins Tal folgt. Es sind beeindruckende Beispiele für die Bauweise des ausgehenden 19ten Jahrhunderts, die, perfekt renoviert, Zeugnis dafür ablegen, dass Geld und Geschmack in Wien durchaus über lange Zeit gut zueinander passten.

Hier, an der Grenze zwischen den Bezirken Hernals und Ottakring, hatte man auch guten Grund, zu zeigen, wer man war, wohnte man doch im direkten Einzugsbereichs des Schlosses der Fürsten von Montléart. Via Waldstadion und Predigtstuhl gelangt man auch heute noch zu diesem imposanten Gebäude inmitten seines 120.000 qm großen Parks. Man kann nicht fehlgehen, denn jeder hier kennt den Wilhelminenberg.

Den es nicht gibt.

Die Geschichte dazu ist kurios: Fürst Moriz von Montleart hatte 1866 das Schloss seiner Gattin Wilhelmine geschenkt. Mit im Gesamtpaket: die Umbenennung des Gallitzinbergs (so heißt der Berg nach der Familie der Vorbesitzer nämlich wirklich) in Wilhelminenberg. Die Macht des Fürsten ging weit, soweit aber doch nicht, die Gemeinde Ottakring lehnte das Ansinnen rundweg ab. Der Fürst wusste sich zu helfen und lies überall in der Umgebung Schilder mit der Aufschrift „zum Wilhelminenberg“ aufstellen. Mit Erfolg: der Name blieb bis heute.

Vielleicht sollte Ottakring noch einmal über einen Namenswechsel nachdenken, denn dieser Wilhelmine, dem „Engel vom Wilhelminenberg“ verdankt die Gemeinde eine Reihe großer karitativer Stiftungen zum Beispiel das inzwischen nach ihr benannte Wilhelminenspital. Bestattet ist sie übrigens neben ihrem Mann in einem kleinen neugotischen Mausoleum links vom Schloss, etwas im Wald versteckt.

Die etwas heruntergekommene Grabstätte wäre der ideale Ausgangspunkt für etliche schaurige Gespenstergeschichten, aber daran mag man nicht denken, wenn man wenige Meter weiter, hinter dem Schloss, den Blick über die Weinberge auf die im Tal liegende Stadt genießt.

Doch schon bald wieder schieben sich die Bäume vor den Blick. Durch den herbstlichen Ottakringer Wald, vorbei am alten Steinbruch (heute rege frequentierter Grillplatz) geht es hinunter, bis man an der Johann-Staud-Straße auf der Höhe des Feuerwehrhauses durch ein Tor die Steinhofgründe, und damit den dritten Bezirk auf diesem Spaziergang – Penzing – erreicht.

Benannte nach den ursprünglich hier gelegenen Steinbrüchen, ist das Gelände heute vor allem durch das hier gelegenen Otto-Wagner-Spital mit seiner berühmten Jugendstil-Kirche zum heiligen Leopold bekannt. Auch wenn die Gesamtanlage einen eigenen Erkundungsgang wert ist, sollte man zumindest einen kurzen Bogen zur Kirche machen, ehe man wieder in den hügelaufgelegenen Teil des Parks zurückkehrt.

Die Aussicht in den Wienerwald ist atemberaubend, und so ist es fast schade, dass man nach wenigen Metern, hinter den Klinikgebäuden, wieder in den Wald abtauchen muss, um das Endziel der Wanderung zu erreichen.

Hier, im Dehnepark mit seinem alten Baumbestand und dem Rosenbach, hatte Ende des 18ten Jahrhunderts die Fürstin Maria Antonie Paar einen Landschaftspark anlegen lassen, mit allem, was in der damaligen Zeit so dazugehörte: Tempelchen, Pavillions und Grotten. Alles da ist heute verschwunden, geblieben ist lediglich eine künstliche Ruine. Der Schauspieler 1980 gestorbene Willi Forst hatte sich hier eine Wohnung eingerichtet und das Gebäude gerettet. Heute verfällt es wieder und ist eine mit Graffiti beschmierte und von einem Zaun abgeriegelte Baustelle.

Schade drum, denn der umgebende Park ist nach wie vor bezaubernd und lädt zum Verweilen ein.

(Stadtspaziergang 14.10.2018)

Meine Tipps:
Bei schönen Wetter lohnt sich der Weg zum Schloss Wilhelminenberg. Die Besitzer des Hotels erlauben, dass man den Blick auf Ottakring und weiter über Wien vom Park aus genießt. Wer es feudaler mag: auf der Schlossterrasse gibt es eine stilvolle und empfehlenswerte Außengastronomie.

Wer gerne Drachen steigen lässt, sollte bei passendem Wetter auf die Wiesen auf den Steinhofgründen gehen. Genügend Platz und ideale Bedingungen.

Für Biologie- und Amphibienfans: am Rosenbach (mündet übrigens in die Wien) im Dehnepark lässt sich im Frühjahr jeden Jahres eine große Krötenwanderung beobachten.








Copyright Text und Fotos: Hartmut Schulz, 2018-2021
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