DAS-IST.WIEN: SPAZIERGÄNGE DURCH EINE FASZINIERENDE STADT
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13. Bezirk, Hietzing

Von Tieren und Menschen - Schönbrunner Schlosspark Teil 1

Eines sei gleich vorweg gesagt: obwohl der Schönbrunner Schlosspark bei weitem nicht der größte Park der Stadt Wien ist, bietet er doch so viele offensichtliche und versteckte Sehenswürdigkeiten, dass es nicht möglich ist, ihn an nur einem Tag kennenzulernen. Dieser Spaziergang führt deshalb „nur“ durch den peripheren Bereich des Gartens und klammert den berühmten Barockgarten mit Labyrinth, Römischer Ruine, Obelisk und vor allem mit dem eigentlichen Schloss aus. Diese Sehenswürdigkeiten wird der Spaziergang der kommende Woche vorstellen.

Auch wenn die meisten Touristen, verführt durch den Stationsnamen „Schönbrunn“, den Garten von der Meidlinger Seite her betreten, so war das Leben im Schloss – wenn man sich denn einmal in die richtige Welt der echten Menschen verirrte – eigentlich nach Hietzing orientiert. In der Pfarrkirche fanden Taufen, Hochzeiten und Exequien des Hofadels bis hin zum Kaiserhaus statt. Entsprechend repräsentativ ist das Parktor hier ausgebaut.Geht man hindurch, sieht man rechter Hand auch gleich das erste Highlight im Garten: das Palmenhaus. Die 113 Meter lange und bis zu 28 Meter hohe Eisenkonstruktion wurde 1882 errichtet und beherbergt ca. 4.500 Pflanzenarten. Eisenkonstruktionen waren Ende des 19ten Jahrhunderts der letzte Schrei: der Crystall Palace in London, der Eiffelturm in Paris, die Gewächshäuser im englischen Kew oder in Frankfurt sind herausragende Beispiele. Und eben das Palmenhaus in Schönbrunn, eines der größten seiner Art.

Für einen Botaniker ist dies hier vermutlich das Paradies, aber der Besuch lohnt auch für jeden anderen, zumal das (kostenpflichtige) Haus nicht überlaufen ist und man wunderbar auf den aufgestellten Bänken und Stühlen ausruhen kann. Dabei kann man sich das Klima quasi aussuchen: es gibt einen Kalt- und einen Warmbereich, der Mittelteil ist den Pflanzen der gemäßigten Breiten vorbehalten.

Wer es noch heißer mag, ist im gegenüberliegenden, unauffälligeren Sonnenuhrhaus bestens aufgehoben. Seit 2004 ist hier das Wüstenhaus untergebracht. In das Eisenkonstrukt hinein ist eine Erlebnislandschaft mit künstlichen Felsengängen gebaut worden, in der man zum Beispiel in ein gläsernes Röhrensystem mit Nacktmullen hineinschauen kann. Oder man sieht andere Exoten wie Knabberfische, Zagrosmolche und Schnabelbrust-Schildkröten zwischen Kakteen und anderen Agaven. Eine sehr bizarre, fremde Welt – spannend, und sehr besuchenswert!

Bevor man jetzt das Kombi-Ticket, dass man bereits am Palmenhaus um sportliche 26,- Euro erstanden hat, nutzt, um den Zoo zu besuchen, kann man auf dem Weg dahin noch zwei bronzene Hohe Tiere bewundern: zunächst einmal den Gatten Maria Theresias, Franz Stephan, etwas weiter abseits reitet ihr Sohn, Joseph II, aus einem Bambushain in Richtung Wüstenhaus. Würdige Monumente, gewiss, aber der Star ist eigentlich der fantasievoll angelegte und gepflegte Garten ringsum.

Ein paar hundert Meter entlang des Hauptweges ist dann auch schon der Besuchermagnet des Schlossparks, der Tiergarten erreicht.
Diesen Zoo hier detailliert vorzustellen, verbietet der hier zur Verfügung stehende Platz, einige Anmerkungen müssen genügen.

Der Tiergarten Schönbrunn ist tatsächlich der älteste Zoo der Welt. Gegründet von Franz Stephan, ließ Maria Theresia die Tiermenagerie aus Schloss Neugebäude (siehe Spaziergang dort) hierher überführen. Der zentrale Teil der Anlage, der Kaiserpavillion und die umgebenden Gehege stammen aus dieser Zeit. Die brutale Art, wie hier die Tiere damals zur Schau gestellt wurden, mag man sich gar nicht mehr vorstellen. Es ist der heutigen Zooleitung hoch anzurechnen, dass sie es mit ebenso viel Fachwissen wie Kreativität geschafft haben, diese barocken Tiergefängnissen in attraktive und für die tierischen Bewohner annehmbare Lebenswelten umzugestalten.

Manchmal sieht man vor Bewuchs die Tiere, die hier „wohnen“ kaum noch. Gut so, den ebenso wie wir Menschen brauche auch sie gelegentlich die Möglichkeit, sich zurückzuziehen.

Überhaupt fällt auf, dass das „Ausstellen“ von Tieren hier eher Mittel zum Zweck ist: der Tierpark ist vor allem Nachzuchtstation für bedrohte Tiere aus aller Welt und außerdem ein pädagogisch exzellent aufgemachter Lehrpfad, in der die Spezies Mensch viel über das Leben anderer Tierarten und Zusammenleben mit ihnen auf einem immer enger werdenden Planten lernen kann. Da gibt es Tafeln mit Beschreibungen, aber auch kleine Lehrpfade (etwa zu Honigbienen, inkl. Automaten mit Honig aus eigenen Imkerei) und Kunstausstellungen, z.B. im Affenhaus. Nicht umsonst wurde der Tiergarten in den letzten Jahren gleich fünfmal als bester Zoo Europas ausgezeichnet.

Einen Besuch wert ist auch der Kaiserpavillion, und das nicht nur, um einen Kaffee zu trinken, sondern auch, weil die Decke des Hauptraums mit sehenswerten Barockfresken verziert ist. Der eigentliche Sinn des Gebäudes ist dabei eher skurril: es war ein symbolisches „Kraftzentrum“, von dem aus das Haus Habsburg die rings darum angelegte Pflanzen-, Tier- und Menschenwelt regierte. Im Keller hatte Franz Stephan sich passenderweise ein alchemistisches Labor eingerichtet. In weniger mystischen Momenten wurde hier aber schlicht gefrühstückt.

Im hinteren Teil des Tierparks, wo es hügelauf geht, verlieren sich die Besuchermassen. Dabei sollte man grade diesen Teil des Zoos besuchen, denn hier werden die Tier- und Pflanzenwelt Österreichs vorgestellt. Auf einem romantischen Wanderweg erreicht man schlussendlich den Tiroler Hof, der eigentlich als Haidachhof in Brandenberg stand und von der Zoodirektion Schönbrunn dort abgebaut und hier wieder zusammengefügt wurde. In ihn werden seltene Haustierrassen gezüchtet (die man streicheln darf!!), im ersten Stock sind die originalen Räume erhalten.

Hinter dem Tiroler Hof kann man den Tiergarten verlassen. Vorbei an einem Gehege mit Emus geht aus dem Schlosspark durch den Maxingpark mit seinem wunderschönen Baumbestand zum Friedhof Hietzing.

Kulturinteressierte sollten diesen Schlenker mitnehmen, denn dieser ist eine der schönsten Friedhöfe aus dem 19ten und beginnenden 20ten Jahrhundert. Hier, mit wunderbarem Blick auf Stadt und umliegende Hügel, liegt das Wiener Großbürgertum bestattet. Es finden sich unter anderem die Gräber von Franz Grillparzer, Gustav Klimt, Fanny Elßler und Alban Berg.

Hinter dem Friedhof kann man den Bogen zurück in den Schönbrunner Schlosspark schlagen. Auf dem Weg begegnet einem ein weiteres Beispiel für den liebevollen Umgang des Zoos mit seinen Tieren. Seit 2014 wurde das neue Giraffengehege gebaut, die Giraffen wurden auf das Gelände der naheglegenen Maria-Theresien-Kaserne ausgelagert. Da ein Umzug zurück Stress für die Tiere ist, wurde entschieden, dass dies dem alten Giraffenbullen Kimbar nichtmehr zuzumuten sei. Er bleibt mit seinen beiden Damen Carla und Rita auf Dauer auf dem Kasernengelände.

Durch den Wald und vorbei an Gloriette (die als Teil des barocken Gartens in der kommenden Woche vorgestellt wird) und dem romantisch gelegenen Schönbrunner Bad geht der Spaziergang nach etlichen Stunden an der so genannten „Kleinen Gloriette“, einem Aussichtsturm aus der Zeit des Rokoko, zu Ende.

(Stadtspaziergang 24.09.2018)

Meine Tipps:
Das Wüstenhaus liegt zwar unauffällig, ist aber von innen eine echte Erlebniswelt, in der man lernen kann, welche skurrilen Wege die Natur geht, um auch die lebensfeindlichsten Zonen zu erobern. Infos unter www.zoovienna.at/anlagen/wuestenhaus

Der Tierpark Schönbrunn bietet ausgezeichnete Führungen zu allen möglichen Aspekten rund um seine Tiere an. Infos unter www.zoovienna.at/termine

Kulturinteressierte finden die vier im Beitrag genannten Gräber auf dem weitläufigen Hietzinger Friedhof hier: Franz Grillparzer (Gr. 13, Nr. 107), Gustav Klimt (Gr. 5, Nr. 194), Fanny Elßler (Gr. 6, Nr. 12 A) und Alban Berg (Gr. 49, Nr. 24 F)

Copyright Text und Fotos: Hartmut Schulz, 2018-2021
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