DAS-IST.WIEN: SPAZIERGÄNGE DURCH EINE FASZINIERENDE STADT
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11. Bezirk, Simmering

Heißes Pflaster Simmering

Zu meinen ersten Stadtspaziergängen im Sommer des Jahres 2018 gehörte eine Wanderung von der U-Bahn-Station Simmering über Schloss Neugebäude und durch Kaiserebersdorf bis hin zum Friedhof der Namenlosen am Alberner Hafen. Es war heiß, die Strecke war kaum beschattet und es war Sonntagnachmittag – kein Geschäft weit und breit offen und selbst die wenigen Wirtschaften, an denen ich vorbeikam, waren zu. Es war eine Qual.
​

Mich ausgerechnet an einem der heißesten Tage diesen Jahres wieder in Richtung 11. Bezirk aufzumachen, zeugt also von einer gewissen Realitätsverweigerung. Allerdings ist es Samstag, und – Billa sei Dank – es ist zumindest für ausreichend Flüssigkeit am Wegesrand gesorgt.

Diesmal steht das eigentliche Simmering auf der Agenda, beginnend bei den Gasometern an der Grenze zum Dritten. Als ich aus der gleichnamigen Station an die Oberfläche komme, laufe ich in eine Wand aus Hitze. Bäume, Grünflächen, fließendes Wasser – alles, was zu Abkühlung beitragen könnte: Fehlanzeige. Großflächige Bodenversiegelung ist angesagt, und auch die im Bau befindlichen Hochhäuser in der direkten Umgebung sprechen nicht dafür, dass hier Wiens neue grüne Lunge entsteht.

Immerhin, die vier backsteinernen Gasometer sind ohne Zweifel imposant.

1898 als Teil eines ehemaligen Gaswerks entstanden, wurden sie zur Jahrtausendwende komplett entkernt, in ihrem Inneren entstanden Wohnungen, Einkaufsmöglichkeiten, einige gastronomische Betriebe vom Typ McDonald & Co. sowie im direkten Umfeld ein großes Kinocenter. Inzwischen haben sich außerdem die Popakademie, das Jam Music Lab und die Electronic Music Academy angesiedelt, zudem gibt es Veranstaltungssäle, so dass das ganze Siedlungsprojekt Gasometer heute unter „Music City“ firmiert – in Wien, der Stadt der Musik, ein hoher Anspruch, dem die Realität derzeit noch hinterherhinkt. Aber wer weiß, was die Zukunft bringt.
Dass sich hinter dem Areal die Betriebsflächen der Wiener Netz erstrecken, macht das Gelände nicht attraktiver. Immerhin setzt dort der alte Wasserturm einen nostalgischen Akzent. Weniger auffällig, aber einen Blick durch den Werkszaun und ein kurzes Innehalten wert, ist das Denkmal für Mitarbeiter der Gaswerke, die als Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus ermordet wurden.
Der Weg von hier aus in Richtung Süden führt durch Neubaugebiete hinein ins Herz Alt-Simmerings. Die in diesen Straßen derzeit entstehenden Wohnsiedlungen können sich sehen lassen, und dort, wo schon vor ein paar Jahrzehnten gebaut wurde und inzwischen Bäume herangewachsen sind, lebt es sich zwar wenig spektakulär, aber angenehm.

An der Mautner-Markhof-Gasse hat man dann altes urbanes Terrain erreicht. Das Gelände der ehemaligen Simmeringer Brauerei, Hausnummern 40 bis 50, ist dabei ein gutes Beispiel für die gelungene Verbindung zwischen Tradition und modernen Wohnansprüchen. Insbesondere sehenswert: der Thurnhof (Haus Nr. 40). Die große Holztür aus der Biedermeierzeit, die das Geviert nach außen abriegelt, ist nicht verschlossen, ein Blick in den Innenhof mit seinem klassizistischen Portal lohnt.

Direkt gegenüber liegt das Geländer der Firma Mautner Markhof Feinkost, einem Traditionsunternehmen seit 1841 – wenn auch 2001 von „den Deutschen“ übernommen – und „in Österreich Marktführer bei Senf, Essig und Kren“, wie Wikipedia mich belehrt.

Von hier aus führt mein Weg durch Wohnstraßen in Richtung des repräsentativen Zentrums des Bezirks, zum Enkplatz. Um ihn zu erreichen, muss man allerdings die Simmeringer Hauptstraße queren.

Wäre die Verkehrsschlagader nicht so befahren, sollte man dies eigentlich mit geschlossenen Augen tun. Die Bebauung ist durchgehend mehr als fragwürdig und kaschiert geschickt, dass Simmering eigentlich eine recht attraktive Gemeinjde mit guter Wohnqualität ist. Meinen gelegentlichen Fahrten mit der Bim über diese Straße ist es geschuldet, dass ich drei Jahre gebraucht habe, um mich hier einmal genauer umzuschauen. Man sollte sich eben nie vom ersten Eindruck täuschen lassen!

Der Enkplatz ist die gute Stube des Bezirks, und, wie es guten Stuben eigen ist, weniger zur Nutzung als zur Repräsentation konzipiert. Neben dem prächtigen Amtshaus von 1895 dominiert vor allem die Neusimmeringer Pfarrkirche „Zur unbefleckten Empfängnis“ den Platz. Mit ihren eigenartigen konischen Turmdächern ist sie zu Recht eines der Wahrzeichen des Bezirks geworden, auch wenn die Dimension des Innenraums heute doch sehr optimistisch gedacht scheinen.

Wenige Meter sind es, um, am besten über den ehemaligen Markt auf dem Polkorabplatz, den Herderpark zu erreichen. Mit Familienbad, Brunnen, Pavillon, Spiel- und Sportplätzen ist die Anlage eine Oase im eng bebauten Grätzel und wird – so der Augenschein an diesem Nachmittag – rege frequentiert.

Von hier geht es zur letzten Etappe der heutigen Stadtwanderung, der Altsimmeringer Pfarrkirche St. Laurenz.

Obwohl von der U / S-Station Simmering gut zu sehen, ist diese gar nicht so leicht zu erreichen. Der attraktivste Weg führt durch die Häuser und entlang der evangelischen Glaubenskirche in der Braunhubergasse, deren nüchtern-praktischer Quaderbau zum raschen Vorbeigehen geradezu einlädt, zurück über die Simmeringer Hauptstraße und vor der Bahnquerung in die Mautner-Markhofgasse. Dann gleich rechts in die Kobelgasse.

Dass ich diesen Weg so ausführlich beschreibe, hat seinen Grund: Sobald man den Bahntunnel hinter sich gelassen hat, befindet man sich für wenige hundert Meter in einer anderen Welt. Hier hat man noch eine Ahnung vom alten Dorf Simmering, dem ländlichen Flecken irgendwo vor den Toren Wiens.

Gasse, Pfarramt, Kirche und Friedhof bilden eine idyllische Einheit, den bei meinem Besuch allerdings ein Großaufgebot der Polizei trübte, die sich grade bereit machten, in einem der Häuser für Recht und Ordnung zu sorgen. Die Romantik täuscht also, es geht hier zu, wie überall. Heißes Pflaster Simmering.
​
Apropos Justiz. Direkt rechter Hand des Wegs von der Kirche zum Friedhof findet sich das Grabmal von Josef Lang, dem letzten Scharfrichter KAKaniens. Dass auf seinem Grab bis heute frische Blumen niedergelegt werden, stimmt doch nachdenklich…

Mir persönlich ist jedenfalls das Denkmal auf der stadtzugewandten Seite der Kirche, auf dem Simmeringer Platz, bedeutend lieber. Hier verabschiedet mich für dieses Mal der große Froschkönig des Bildhauers Gottfried Kumpf. Warum ein Frosch? Keine Ahnung, aber eigentlich repräsentiert das populäre Amphib das Grätzel hervorragend: Nicht wirklich spektakulär, aber grundsympathisch.  ​

(Stadtspaziergang 15.08.2021)

Meine Tipps:
Am Gasometer etabliert sich nach und nach Wiens populäre Musikszene. Einen Überblick bietet die Seite https://www.gasometer.at/de/musik

Bei heißem Wetter eine Oase zumindest für die Kleinsten: das nostalgische Familienbad im Herderpark. Öffnungszeiten und mehr unter www.wien.gv.at/freizeit/baeder/uebersicht/familienbaeder/herderpark.html

Die Lage könnte attraktiver sein, das Angebot nicht: Für alle, die sich für Bier interessieren, ist das Bier & Bier im Einkaufszentrum Simmering ein Muss (http://www.bierundbier.wien/). Augen zu, Rachen auf!
Copyright Text und Fotos: Hartmut Schulz, 2018-2021
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