10. Bezirk, Favoriten
Frühstück in Oberlaa
Wer am frühen Samstagmorgen durch das Nordtor die gepflegte Parkanlage des Kurparks Oberlaa betritt, kann sich kaum vorstellen, dass Gott hier noch vor knapp einhundert Jahren Feuer und Schwefel vom Himmel regnen ließ.
Zumindest der Filmgott, denn gleich hier, im oberen Teil des Parks befand sich das Filmgelände der Sascha-Filmindustrie AG, Österreichs führender Filmproduktionsgesellschaft der Stummfilmzeit. Einer ihrer größten Erfolge war der Monumentalfilm „Sodom und Gomorrha“ von Regisseur Michael Curtiz aus dem Jahr 1922, in dem die beiden Städte zum Schluss durch den Zorn des Allmächtigen in Flamme und Wellen untergehen.
Zumindest der Filmgott, denn gleich hier, im oberen Teil des Parks befand sich das Filmgelände der Sascha-Filmindustrie AG, Österreichs führender Filmproduktionsgesellschaft der Stummfilmzeit. Einer ihrer größten Erfolge war der Monumentalfilm „Sodom und Gomorrha“ von Regisseur Michael Curtiz aus dem Jahr 1922, in dem die beiden Städte zum Schluss durch den Zorn des Allmächtigen in Flamme und Wellen untergehen.
Der Anblick, den die heute wie damals abgelegene Gegend am Südosthang des Laaer Berg zum Zeitpunkt der Dreharbeiten bot, muss ebenso kurios wie beeindruckend gewesen sein: tausende Kulissenbauer, Bildhauer, Maler, Dekorateure und Hilfskräfte, aber auch Kameraleute, Beleuchter, Pyrotechniker, Schauspieler und Statisten bewegten sich durch die immense Kulisse des alten Sodom, gekrönt von einem gigantischen Tempel, einem der größten Filmbauwerke überhaupt. Zu sehen ist von alledem nichts mehr, nur der romantisch gelegene Filmstadtteich erinnert noch an das Projekt.
Integriert ist er in eine Parkanlage, die, weit über das Filmgelände hinaus, auf 860.000 Quadratmetern die städtischen Siedlungen von Favoriten und Inzersdorf-Stadt mit dem ländlichen Oberlaa verbindet. Entstanden ist diese Fläche im Rahmen der der Wiener Internationalen Gartenschau des Jahres 1974 – und viele Bauwerke und Skulpturen des Parks sind deutlich als Produkte dieser Ära zu erkennen. Interessant dabei: der Park besteht aus vielen Einzelteilen, den sogenannten Themenbereichen, die von unterschiedlichen Landschaftsarchitekten aus aller Welt konzipiert wurden. Einige sind noch im originalen Zustand erhalten, andere, wie der Skater-Anlage oder der Allergiegarten, wurden bin in die Gegenwart hinein ergänzt. Dadurch entstand eine abwechslungsreiche Landschaftsfolge, angefangen von den Kaskaden zum Schwanensee im Norden über den Rosenberg und den Liebesgarten bis hinunter zum Kurgarten im Süden, der an das seit 1969 in Oberlaa existierende Thermalbad mit seinen medizinischen Einrichtungen angrenzt.
Höhepunkte des Oberlaaer Kurparks dürften dabei zum einen der kleine, aber bezaubernde Japanische Garten, zum anderen der besonders bei Kindern beliebte Streichelzoo sein. Mein Favorit: der wild-romantische Heidegarten. Wenig eindrucksvoll hingegen ist der Anblick des augenscheinlich im Rückbau befindlichen Hochhauses am Südende des Parks – aber der kuriose Anblick dieses auf seine Eingeweide reduzierten Betonklotzes wird wohl in einiger Zeit der Vergangenheit angehören.
Der Park an und für sich mit all seiner Vielfalt und seinen Freizeitmöglichkeiten ist schon den Weg hierher in den Süden Wiens wert. Wer etwas Zeit erübrigen kann, sollte allerdings die Gelegenheit nutzen, einen Bogen durch den Ortskern des alten Weinorts Oberlaa zu schlagen.
Vom Park durch eine Gleisanlage und einige gesichtslose Neubaustraßen getrennt, hat der kleine Ort viel von seinem ländlichen Charme bewahrt. Es gibt zahlreiche Heurige, dominiert aber wird das Örtchen von der leuchtend gelben Ägidiuskirche. Der heutige Bau stammt aus dem 18ten Jahrhundert, ihre Vorgängerbauten gehen aber bis ins 13te Jahrhundert zurück und sind damit ebenso alt wie die Rupechtskirche, die älteste Kirche der Inneren Stadt.
Bemerkenswert vorallem ist aber das Gebäude direkt neben der Kirche: die Volksschule Oberlaa ist die älteste Schule im ganzen Bezirk Favoriten.
Der Bogen durch das Dorf dauert nicht lange, bevor es aber nun mit der U1 wieder in Richtung Innenstadt geht, sollte man noch die Institution besuchen, die den Namen „Oberlaa“ im ganzen Stadtgebiet und darüber hinaus bekannt gemacht hat, die Kurkonditorei. Das 1974 gegründete Stammhaus aller „Oberlaas“ liegt nämlich hier, in einem eher funktionellen Bau zwischen Kurpark, Therme und U-Bahn-Station. Es gibt sicher opulentere, prächtigere Cafés in der Stadt – aber die Torten (oder in meinem Falle bei der heutigen Wanderung: das Frühstück) sind legendär und gehören zu den besten in Wien!
(Stadtspaziergang 30.03.2019)
Meine Tipps:
Wer mit Kindern unterwegs ist, sollte in jedem Fall den Streichelzoo im Kurpark besuchen. Es gibt u.a. Schafe, Ziegen und Alpaccas zu sehen (https://www.wien.gv.at/umw…/parks/anlagen/tiere-oberlaa.html). Eine Bitte der Parkverwaltung sollte aber beherzigt werden: bitte nicht füttern.
Der zweite Tipp führt in einen ganz anderen Stadtteil: in Neubau, in der Siebensterngasse 11, steht noch das prächtige Hauptgebäude der Sascha-Filmindustrie AG. Für Cineasten ein Must-See.
Zurück in Oberlaa gibt natürlich noch eines: ein Beuch in der Kurkonditorei ist Pflicht! Wer den weiten Weg nicht auf sich nehem will, fidet das Angebot natürlich auch in den Filialen im Stadtgebiet. Die Webseite https://www.oberlaa-wien.at informiert, wo der Torten-Dealer zu finden ist. Die Schoko-Mousse-Torte hat Suchtpotential!
Wer mit Kindern unterwegs ist, sollte in jedem Fall den Streichelzoo im Kurpark besuchen. Es gibt u.a. Schafe, Ziegen und Alpaccas zu sehen (https://www.wien.gv.at/umw…/parks/anlagen/tiere-oberlaa.html). Eine Bitte der Parkverwaltung sollte aber beherzigt werden: bitte nicht füttern.
Der zweite Tipp führt in einen ganz anderen Stadtteil: in Neubau, in der Siebensterngasse 11, steht noch das prächtige Hauptgebäude der Sascha-Filmindustrie AG. Für Cineasten ein Must-See.
Zurück in Oberlaa gibt natürlich noch eines: ein Beuch in der Kurkonditorei ist Pflicht! Wer den weiten Weg nicht auf sich nehem will, fidet das Angebot natürlich auch in den Filialen im Stadtgebiet. Die Webseite https://www.oberlaa-wien.at informiert, wo der Torten-Dealer zu finden ist. Die Schoko-Mousse-Torte hat Suchtpotential!